Anastasia Evmenova
[die Mitgliedschaft ruht seit dem 14.03.2022]
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ĂŒber die Koordinatorin
Narrative Strategien der Autorinszenierung (Die Prosa von Michail Ć iĆĄkin im interkulturellen Raum)
Michail Ć iĆĄkin ist einer der prominentesten russischen Autoren der Gegenwart. FĂŒr seine Romane (Die Eroberung von Ismail, Venushaar, Briefsteller), welche ihm die Anerkennung der Literaturkritiker einbrachten und die Liebe der Leser gewannen, wurden ihm alle bedeutenden nationalen Literaturpreise verliehen. Seine Werke sind in mehreren Sprachen ĂŒbersetzt und wecken immer wieder ein reges Interesse bei russischen sowie auslĂ€ndischen ForscherInnen. 2016 fand in Krakau die internationale Konferenz âSignifikanteste Namen der zeitgenössischen russischen Literaturâ statt, die dem Schaffen von Ć iĆĄkin gewidmet war: nach der Logik der VeranstalterInnen, ist er nicht nur die SchlĂŒsselperson der russischen, sondern auch der zeitgenössischen europĂ€ischen Literatur.
Aber der Autor, der ab der Mitte der 1990er Jahre in der Schweiz lebt, ist neben seinem literarischen Schaffen auch als Kulturvermittler und als politischer Kommentator tĂ€tig. Er nimmt an Diskussionen zur politischen Situation in seiner Heimat aktiv teil und trĂ€gt zur kulturellen AnnĂ€herung zwischen Russland und dem deutschsprachigen Raum bei: in Russland fördert er Texte deutschsprachiger Autoren aus der Schweiz und in seinen auf Deutsch verfassten AufsĂ€tzen und BĂŒchern erzĂ€hlt er ĂŒber die markantesten VertreterInnen der russischen Literatur, Geschichte und Musik. Aus diesen Aspekten seiner schöpferischen TĂ€tigkeit entsteht Michail Ć iĆĄkins Bild fĂŒr die Ăffentlichkeit. Seine fiktionale und nichtfiktionale Prosa sowie seine BeitrĂ€ge und MeinungsĂ€uĂerungen in Massenmedien markieren seine Position innerhalb des literarischen, kulturellen und sozialen Feldes und schaffen eine ziemlich konsequente Autorengestalt, die zum wesentlichen Teil von seinem Leben an der Grenze zwischen zwei kulturellen RĂ€umen geprĂ€gt ist.
Das Projekt zielt darauf ab, die Mechanismen der Selbstinszenierung von Michail Ć iĆĄkin in thematisch und gattungsspezifisch ganz unterschiedlichen Texten nachzuvollziehen und diese aus narratologischer Perspektive â als eine narrative Strategie â zu reflektieren. Zentral ist dabei die Frage, wie durch das ErzĂ€hlen das Bild des Autors konstruiert wird und wovon es gesteuert wird. Der Schwerpunkt der Untersuchung liegt im VerhĂ€ltnis zwischen seinen Rollen in unterschiedlichen kulturellen Systemen und den entsprechenden narrativen Spezifiken der Selbstinszenierung.
Betreuungsteam:
Prof. Dr., Lic. theol. Natalija BakĆĄi (Erstbetreuung)
Prof. Dr. Elisabeth Cheauré
Prof. Dr. Dirk Kemper
Seit MĂ€rz 2022
Gastwissenschaftlerin am GRK 1956/Studierende an der ALU, DAAD Stipendiatin
Seit Okt 2019
Kollegiatin des Internationalen Graduiertenkollegs 1956 âKulturtransfer und âkulturelle IdentitĂ€tâ â Deutsch-russische Kontakte im europĂ€ischen Kontextâ